23 Apr 2007
Linux Mint „Bianca“ auf dem X31
Bis zum frühzeitigen Ende meiner ReiserFS Partition hatte ich mein X31 seit mehr als drei Jahren schon mit Debian[Debian Homepage] laufen. Aber ehrlich gesagt bin ich (was Installationen angeht) in der Zwischenzeit etwas fauler geworden. Debian selber halte ich nach wie vor für genial, aber es stört mich nicht, wenn die meisten Dinge schon vorkonfiguriert sind. Deshalb habe ich auf dem Laptop nun das fortgesetzt, was ich auf meinem Desktop und dem (ziemlich stationären) Dell-Laptop schon vor einiger Zeit begonnen habe: Debian-basierte Distributionen statt Debian selber.
Also habe ich kurzerhand die Linux Mint CD aus dem Netz geladen, gebrannt und das externe DVD-Laufwerk angeworfen. Kurz in den Live-Modus gebootet und geschaut ob auf den ersten Blick alles funktionierte. Als ich nichts gegenteiliges erkennen konnte ging es an die Installation. Diese läuft komplett graphisch ab und ist auch für den Anfänger durchführbar (bietet aber dem fortgeschrittenen Benutzer noch einige zusätzliche Möglichkeiten, z.b. manuelle Partitionierung), wie es bei den meisten Distributionen üblich ist.
Nach der Installation neu gebootet und… super 🙂 WLAN klappt out-of-the Box und das Network-Admin Applett in Gnome ist auch super. Damit ist das Python Skript von Marek (und meine restlichen WLAN Skripte) wohl hinfällig! Das ist deshalb so besonders, weil das X31 eine Atheros WLAN Karte hat, welche vom Standardkernel nicht unterstützt wird, sondern den Madwifi Treiber brauucht.
Das ibm_acpi Modul wird auch direkt mit der Option experimental=1 geladen und das ACPI Applett in Gnome zeigt auch endlich vergleichbare Informationen zu den orginal IBM Tools unter Windows an.
Nun musste erstmal die fehlende Software nachinstalliert werden und das Evolution-Backup wieder eingespielt werden, das ich mit diesen Skript (Skript-Homepage) erstellt hatte. Nachdem dies alles erledigt war, musste der Stromverbrauch (und die Hitzeentwicklung) erstmal wieder in normale Bahnen geleitet werden. Da der Kernel von Linux Mint auch nicht Cutting-Edge war, habe ich mich dafür entschieden einen 2.6.20.7er Kernel für den Laptop zu backen. Also Kernelquellen heruntergeladen, die fehlenden (und notwendigen) Pakete fürs Kompilieren installiert. Den Kernel habe ich dann noch mit Linux-PHC (für das Undervolting) und Madwifi (fürs WLAN, das wie gesagt nicht im Standardkernel enthalten ist) gepatched. Danach eine alte Kernelkonfiguration geladen und kurz angepasst. Wichtig für das Funktionieren des Network-Admin Appletts scheint es zu sein, dass madwifi nicht fest in den Kernel kompiliert wird, sondern als Modul. Denn anders funktionierte es nicht! Da Hibernation bereits mit dem normalen Kernel gut funktionierte, habe ich den bisherigen Suspend2 Patch erstmal aus dem Kernel gelassen und habe das Standard Modul genutzt.
Nach der Konfiguration den Kompiliervorgang mittels make-kpkg --initrd --revision
gestartet und nach dem erfolgreichen Abschluss dann das entstandene linux-image-Paket mittels dpkg -i
installiert. Dabei wird automatisch die Grub-Konfiguration angepasst und man kann direkt einen Neustart machen um zu testen ob alles funktioniert.
Der Kernel klappte beim zweiten Mal (nachdem ich madwifi als Modul statt fest im Kernel kompiliert hatte) einwandfrei und so habe ich mir dann noch zwei neue Skripte geschrieben um in den Stromsparmodus zu gehen. Eines überschreibt die Datei /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_max_freq
. Darin steht nach dem Start des Rechners die maximale Taktfrequenz (im Falle des Pentium M 1.6Ghz ein Wert von 1600000). Um zu vermeiden, dass die die CPU die 600MHz (die niedrigste verfügbare Taktstufe) verlässt, habe ich den Wert 1600000 einfach mittels meines Skriptes mit 600000 überschrieben. Ein zweites Skript überschreibt die voltage_table Datei im selben Verzeichnis. Darin stehen die Volt-Zahlen für die jeweiligen Taktstufen. Dabei ist zu beachten, dass beim Pentium-M die niedrigste Stufe 700mV sind. Da ich ab und an Probleme mit 700mV hatte, habe ich den niedrigsten Wert auf 732mV gesetzt und auch die anderen Werte angepasst. Welche Werte funktionieren und welche zu Abstürzen führen ist von CPU zu CPU unterschiedlich, hier ist ausprobieren angesagt.
Die Trennung der beiden Skripte bietet den Vorteil, dass man z.B. jederzeit vom Undervolting profitieren kann (weniger Hitzeentwicklung) und Unterwegs nochmals sparen kann durch die Einschränkung auf die niedrigste Taktstufe. Wenn man die Skripte (wie ich) manuell startet, sollte man bedenken, dass die Werte nach jedem Rechnerstart neu gesetzt werden müssen, da sie vom Kernel immer mit den orginal Werten überschrieben werden. Wem das zu umständlich ist, der kann die Skripte natürlich auch beim Start schon laden lassen.
Meine aktuelle Kernel-Config gibts hier.
Intel Pentium M 745 undervolten: 0.7V VCore…
Heute habe ich mich endlich dazu durchgerungen, mich mit der Kernspannung meiner Notebook CPU auseinanderzusetzen.
Da das hier keine komplette Anleitung werden soll, verweise ich an dieser Stelle auf NordicHardware, die ein gutes Tutorial zu den Grundl…
SK-Blog
Oktober 10th, 2007 at 19:53permalink