Posted by thomas

BR 01.10 (011 066-8) – Fleischmann 7170

Vorbild:
Die Baureihe 01.10 stellt eine Weiterentwicklung der Baureihe 01 dar. Diese war die erste Einheitslokomotive. Die 01 wurde ab 1925 über 200 Mal für den schnellen Reisezugdienst gebaut. Ihre Höchstgeschwindigkeit lag bei 120, später sogar 130km/h. In den 1930er Jahren wurden jedoch noch schnellere und stärkere Lokomotiven benötigt, weshalb überarbeitete 01er bestellt wurden. Diese waren für bis zu 150km/h Höchstgeschwindigkeit vorgesehen. Sie wurden unter 01.10 geführt. Als Besonderheit hatten die Loks eine Stromlinienverkleidung. Von den ursprünglich geplanten fast 400 Loks wurden jedoch kriegsbedingt nur 44 Exemplare gebaut. Nach dem Krieg war zuerst geplant die verbliebenen Lokomotiven auszumustern. Jedoch stellte sich schnell heraus, dass diese noch gebraucht wurden. Aus diesem Grund wurden die Fahrzeuge wieder aufgearbeitet, wobei die Stromlinienverkleidung vollständig demontiert wurde.
In den frühen 50er Jahren wurden die 01.10er dann mit neuen Kesseln versehen, da sie ursprünglich mit solchen aus dem wenig geeigneten St47K ausgerüstet waren. Zusätzlich wurden einige mit Ölhauptfeuerung ausgestattet. Im Zuge der EDV-Nummerierung wurde aus den 01.10ern mit Kohlefeuerung die Baureihe 011, aus dennen mit Ölfeuerung die Baureihe 012.
Das konkrete Vorbild 011 066-8 hat es so nie gegeben. Zwar gab und gibt es eine 01 1066, diese erhielt jedoch eine Ölhauptfeuerung und damit logischerweise eine 012er Nummer. Heute gehört die 01 1066 zum Fuhrpark der Ulmer Eisenbahnfreunde und wird vor Sonderzügen eingesetzt.

Das Modell:
Die 011 066-8 (Artikelnummer 7170) von Fleischmann ist quasi ein „Dauerbrenner“ im Programm. Das Modell wurde ursprünglich 1977 in den Katalog aufgenommen und seitdem nur hier und da überarbeitet. Die Exemplare der ersten Jahre erkennt man an der anderen Nummer, diese trugen nämlich die 011 066-6, also eine fehlerhafte Prüfziffer. Ab 1982 wurden die 7170er dann mit der korrekten Prüfziffer -8 ausgeliefert. Eine weitere Änderung sind die brünierten Räder, die es ab 1996 gab. 1997 wurde dann die Beschriftung auf eine andere Loknummer geändert. Mein Exemplar müsste demnach recht eindeutig auf 1996 datierbar sein. Die Detaillierung der Lok ist – gemessen an ihrer Produktionsdauer – gut. Einzig der Lok-Tender-Abstand ist etwas groß, vor allem wenn man bedenkt wie gering dieser z.B. bei 7123, also der BR 23 aus dem Hause Fleischmann ist. Warum hat man diesen Punkt niemand überarbeitet? Der Antrieb der Lok liegt im Tender, wie bei Fleischmann üblich. Er ist noch etwas lauter, als z.B. bei den moderneren 50ern von GFN, aber sonst problemlos und gut zu dosieren. Dennoch liegt der 01 eher das flotte Tempo, als das sanfte Anfahren, zumindest bei meinem Exemplar. Selbst mit Heißwolf habe ich es bisher noch nicht hinbekommen sie wirklich richtig „kriechen“ zu lassen. Aber da sie ja auch keine Rangierlok ist, kann man darüber hinweg sehen. Was die Stromabnahme angeht bin ich zufrieden mit der Lok, über ihre Zugkraft kann ich auf Grund zu geringen Platzes (und damit zu geringer Zuglängen) nicht viel sagen. Die verschiedenen Modell-Stufen der 7170 haben jedoch auch unterschiedlich viele Haftreifen, hier sollte man als Interessierter also einen Blick drauf werden. Insgesamt ist die 01 aus dem Hause Fleischmann aber ein empfehlenswertes und – gebraucht – auch nicht allzu teures Stück, was als DIE EINHEITSLOK überhaupt auch nicht auf der Anlage fehlen darf. Natürlich ist es auf Grund der unglücklichen Nummerierung nichts für Vorbild-„Fanatiker“.

Quellen:
http://www.spurweite-n.de
http://de.wikipedia.org/wiki/DRG-Baureihe_01
http://de.wikipedia.org/wiki/DRB-Baureihe_01.10