22 Nov 2017
Retro: Ein neuer PC muss her
Seit einiger Zeit verfolge ich auf Youtube mehrere Kanäle auf denen es hauptsächlich um alte Spiele und alte Hardware geht. Und da ist nun auch selbst nicht mehr ganz taufrisch bin, ließ mich das natürlich nicht kalt und es wurde die Idee geboren mir selbst einen Retro-Rechner zuammenzustellen. Leider hatte ich – bis auf wenige Ausnahmen, zu denen ich noch komme – meine alte Hardware größtenteils bereits entsorgt. Und da ich am liebsten einen Rechner aus der DOS Zeit haben wollte, ging es also erstmal daran nach entsprechender Hardware zu suchen. Die Recherche auf Ebay brachte vor alle eines: die Einsicht, dass der Retro-Gaming-Gedanke bei vielen beliebt ist. Denn anders lassen sich die stolzen Preise für 20-30 Jahre alte Computerhardware nicht erklären. Also erstmal anderweitig recherchiert…
Gehäuse habe ich immer noch eines übrig – check. AT Netzteil… schwierig, habe ich natürlich nicht mehr. Aber ich fand heraus, dass es Adapter gibt, um ATX Netzteile mit einem AT (P8/P9) Anschluss zu versehen. Diskettenlaufwerk, hab ich noch, muss aber nicht sein. Hierfür gibt es tolle Laufwerksemulatoren, die an den passenden Floppy ATA Anschluss passen und mit USB Sticks gefüttert werden können. Und alte IDE Festplatten fliegen zwar auch noch rum… aber ob die noch gehen? Zum Glück gibt es hierfür CF-Karten Adapter. Da CF Karten im Prinzip einen Miniatur-IDE Anschluss besitzen, lassen sich diese wohl meistens problemlos als Festplattenersatz einsetzen.
Tja und dann blieben noch die Eingabegeräte: Tastatur und Maus. Altes Board bedeutet im Zweifelsfalle DIN-Anschluss für Tastatur und RS-232 für die Maus. Alte Tastaturen habe ich glücklicherweise, die IBM Model M haben allerdings einen PS/2 Anschluss, also musste hier auch erstmal ein Adapter besorgt werden. Eine Maus habe ich online erstanden – leider nicht das von mir präferierte Modell von Microsoft, sondern eine recht leichte Kugelmaus mit mittelprächtigem Tastenklick. Aber erstmal muss ja auch alles funktionieren.
Dann ging es auf die Suche nach dem Herzstück: Board, CPU und Speicher. Schnell fand ich ein Angebot für ein gute dokumentiertes Mainboard mit Pentium 200 MMX und 32 Mb Speicher. Aus meiner Sicht ein guter Anfang, denn mit dem Pentium befinden wir uns schon am Ende der DOS Zeit, das Board bietet PCI und ISA Slots – so dass man auf eine möglichst große Zahl von Hardwaremöglichkeiten und Software zurückgreifen könnte. Einsetzen wollte ich meine eigene Matrox Millennium 1 und meinen Soundblaster AWE32 mit 8Mb.
Aber als das Board dann ankam und ich meinen ersten Versuch starten wollte, ging natürlich erstmal nichts. Leider ließ sich – aufgrund fehlender Alternativen – der Fehler nicht so einfach finden. Ich selbst hatte die Netzteil/Netzteiladapter-Kombination in Verdacht. Außerdem passte das Board nicht sehr gut in das ATX Gehäuse. Ich war frustriert. Und weil ich wollte, dass es voran geht, biss ich also in den sauren Apfel und bestellte mir doch ein Komplettsystem. Ich fand ein, einigermaßen gut eingepreistes, noch etwas neueres System mit einem K6-2 500 und allem drum und dran, zahlte 100€. Aber es kam an und funktionierte tadellos.
Endlich konnte es losgehen. Schnell die PCI Soundkarte aus dem System gegen die ISA AWE32 getauscht und schon sollte es losgehen. Aber da kamen tatsächlich noch ein paar Fallstricke. Darum geht es aber in anderen Artikeln.
Linksammlung zum Thema:
PhilsComputerLab – Youtube Kanal zum Themenfeld
Lazy Game Reviews – Youtube Kanal zu Hardware und Software
Beispiel für Floppy-Emulator – Amazon Link
Adapter von ATX auf AT – Amazon Link -> Es gibt bessere mit Schalter dabei!
DIN auf PS/2 Adapter – Amazon Link
Slotblech CF-Karten Leser mit IDE Anschluss – Amazon Link