30 Aug 2011

Flitterwochen in Somerset (Schnelldurchlauf)

Posted by thomas

Es ist schon wieder zwei Wochen her, dass Helena und ich aus unseren Flitterwochen zurückgekommen sind. Wir hatten uns ein kleines Häuschen in Südengland, genauer in Somerset gemietet. Im Voraus hatten wir bereits mit Google-Maps die Umgebung gecheckt… und nur Wiesen und Schafe ausmachen können. Genau so, wie es sein sollte! Wie üblich in unseren Urlauben gab es keinen festen Plan, abgesehen von An- und Abreise. Allerdings wollten wir einige Radtouren machen, also mussten die Räder mit. Damit wir für die etwa 900km nicht zu lange brauchten, haben wir uns für die Durchquerung des Ärmelkanals per Zug entschieden, was auch problemlos funktioniert hat und wirklich flott geht. Auch das fahren auf der „falschen“ Straßenseite funktionierte in den zwei Wochen eigentlich problemlos.
Unser kleines Häuschen war etwa einen Kilometer außerhalb von Rodney Stoke, unsere „Gastgeber“ (deren Haus daneben stand) waren super nett. Alles war sauber und vor allen Dingen sehr gemütlich.
Sowohl praktisch als auch schön war die nahe gelegene Stadt Wells. Ihre Kathedrale ist beeindruckend und die Innenstadt mit vielen kleinen Geschäften ist toll für einen kleinen Bummel geeignet. Aber auch für die normalen Einkäufe ist mit einem Supermarkt gesorgt. Selbst ein Kino mit 3D-Ausstattung gibt es in diesem kleinen 12000 Einwohner-Städchen. Und was am wichtigsten ist: es gibt einen Fahrradladen, bei dem man schnell mal neue Schläuche bekommt 😀

In die andere Richtung (von Rodney Stoke gesehen) liegt Cheddar. Dies ist nicht nur ein Käse, sondern auch ein Ort 😉 Dort haben wir uns die berühmte Schlucht vom Fahrrad aus angesehen und haben die Strawberry Route mit dem Fahrrad befahren. Und natürlich haben wir auch den Käse gegessen 🙂 Die Strawberry Route ist eine relativ neue Radroute, die über eine stillgelegte Bahntrasse führt. Sie ist schön, aber insgesamt haben uns unsere Touren über die britischen B-Roads meist besser gefallen, weil man einfach mehr sieht und auch hin und wieder mal durch kleine verschlafene Örtchen kommt. Ansonsten hat sich das britische Radwege-Netz aber als eher desaströs herausgestellt. Aus diesem Grunde werde ich auch noch einen weiteren Artikel veröffentlichen, in dem zumindest 2-3 unserer Strecken als GPX File angeboten werden. Nur für den Fall, dass jemand dort mal eine kleine Tour machen möchte.
An zwei Tagen waren wir auch am Meer. Zum einen waren wir in Weston-super-Mare, was sich aber als ziemliches „Touristen-Loch“ herausstellte (was aus der Sicht eines Touristen natürlich irgendwie eine komische Bezeichnung ist). Die Innenstadt war nicht sonderlich ansehnlich, die Seebrücke hübsch anzuschauen. Auf der Seebrücke gab es jedoch nur eine riesige Spielhalle, wie man sie sonst nur aus irgendwelchen japanischen Filmen kennt. Auch im weiteren Innenstadtbereich sah es ähnlich aus. Wenn man jedoch weiter am Meer entlang spazieren geht, kann man (je weiter man sich von der Seebrücke entfernt) immer mehr die Ruhe, das Meer und ein paar Möwen genießen. Außerdem kann man in der Ferne Uphill sehen. In Uphill findet man eine halb verfallene Kirche auf einem sehr steilen Berg. Alles ist wirklich idyllisch und man kann weit über das Land und das Meer hinaus schauen. Wie man auch auf den beiden Panoramen erkennen kann, die ich von der Spitze des Berges aus gemacht habe.

Unser anderer Küstenbesuch war in Dunster Castle. Zuerst ging es dort mit einem Dampfzug hin. Dieser war berstend voll, da in Minehead (der Küstenstadt zu der die Bahnlinie verläuft) ein großes Fest stattfand. Wir hatten jedoch Glück und konnten noch Sitzplätze im Zug ergattern. Und es bedeutete gleichzeitig, dass kaum jemand mit uns in Dunster ausstieg. Also hatten wir das Schloß fast für uns alleine. Das Highlight des Festes – eine Luftshow der Red Arrows – konnten wir von Dunster aus dennoch sehen, ganz ohne Gedränge. Dunster selbst ist einen Besuch wert gewesen und auch die Fahrt mit der West Somerset Railway war wirklich schön und kann jedem empfohlen werden.

Weniger gut gefallen hat uns unser Besuch in Bath. Auch diese Stadt litt unter dem Touri-Schupsen-Syndrom… und bot auch sonst eher etwas für den Shopping Bummel. Uns war es dort jedenfalls zu groß und zu voll.
An den anderen Tagen haben wir die Seele baumeln lassen, haben fleißig kleine Touren mit den Rädern unternommen und haben es uns auch sonst einfach gut gehen lassen. Und es tat uns wirklich leid, dass wir schon nach zwei Wochen wieder abreisen mussten. Die Gegend ist wirklich sehr schön und alle Menschen, die wir getroffen haben waren einfach nett und höflich. Somerset darf uns gerne wiedersehen. 😉

Ach und wie man sehen kann, gab es natürlich auch das ein oder andere Tier… unter anderem in unserem kleinen Garten.

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