10 Mrz 2012

Grumpy old Thomas: sinnvolle Anzeigen im KFZ

Posted by thomas

Ich habe in den vergangenen Jahren viele Fahrzeuge bewegt. Bei den Instrumenten gab es da natürlich Unterschiede: analoge vs. digitale Anzeigen, mit oder ohne Drehzahlmesser, zentral im Armaturenbrett oder klassisch vor dem Fahrer. Hierbei habe ich zwar Präferenzen (klassisch, analog, Drehzahlmesser), die jedoch hinter anderen Aspekten des Fahrzeugs auch zurückstecken können. Im Grunde könnte man auch grob sagen: mehr Informationen schlagen bei mir weniger Informationen. Aber die Entwicklung geht (in vielen Bereichen, z.B. auch im Bereich der Betriebssysteme) dahin, dass man den Kunden immer stärker Abkoppeln möchte. Es werden also immer weniger Informationen nach außen geliefert. Diese Rationalisierung missfällt mir ganz besonders bei der Öl- und Wassertemperatur im Auto. Viele Kleinwagen haben gar keine derartige Temperaturanzeige mehr. Die meisten größeren Fahrzeuge nur noch Wassertemperatur. Man könnte nun natürlich sagen: „Ist doch nicht schlimm, es gibt ja immernoch eine Warnlampe für Überhitzung“. Aber genau darum geht es nicht – es geht um die entgegengesetzte Problematik: wann ist das Fahrzeug warm genug? Wann kann ich den Motor materialschonend fordern? Bei einem Fahrzeug ohne Temperaturanzeige für diese beiden wichtigen Flüssigkeiten geht dies nur mittels Glückprinzip. Bei Fahrzeugen die auschließlich eine Kühlmittel-Temperaturanzeige haben, verlässt man sich auf diese. Und das ist eigentlich gar nicht so günstig, denn die Öltemperatur steigt meist langsamer an und erreicht damit später die passende Temperatur. Aber genau um die Öltemperatur geht es, denn nur bei passender Temperatur kann es gut und ausreichend schmieren.
Es ist also vollkommen unverständlich, dass immer mehr Fahrzeuge höchstens die Kühlmitteltemperatur anzeigen, statt der Öltemperatur. Und das Problem wird dadurch verstärkt, dass die Motorenentwicklung seit einiger Zeit ja wieder stark zum Turbo tendiert (sowohl im Diesel-, als auch im Benzinbereich). Gerade bei Turbomotoren ist – auf Grund der hohen Rotationsgeschwindigkeiten am Turbo – das Warmfahren des Motors wichtig für die Haltbarkeit. Gleichzeitig geht der Trend bei den Anzeigen in die falsche Richtung.
Als positives Beispiel im Kleinwagenbereich möchte ich unseren Peugeot 206 von 2008 nennen: Öl- und Wassertemperatur. Und es lässt sich das oben beschriebene Phänomen gut beobachten, besonders bei niedrigen Temperaturen. Und als schlechtes Beispiel nehme ich stellvertretend unseren Megane III: Wassertemperatur… die dann auch noch digital ausgeführt ist… sie hat 2 Stufen (1 Balken, 2 Balken…). Der vorherige Peugeot 106 war sogar das Extrembeispiel unnötigen Sparens: eine Bahnhofsuhr im Armaturenbrett, aber gar keine Temperaturanzeige! Ne Uhr hab ich auch am Radio, am Handgelenk oder sonstwo, aber die Temperaturanzeige nicht. Das ist ein Sparen am falschen Ende!
Wie sieht es bei euren Fahrzeugen aus und wie haltet ihr es mit dem Warmfahren?

Hier übrigens mal ein Hinweis auf die Temperaturunterschiede nach Kurzstrecke: Motor-Talk

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3 Responses to “Grumpy old Thomas: sinnvolle Anzeigen im KFZ”

  1. Wo kommt denn der Frust auf einmal her? Alles okay?

     

    Helena

  2. Hmm…ich gehoere auch zu denen, die in den ersten 10 Minuten nicht voll aufs Gas treten (in der Zeit war mein Auto auch bei Minusgraden laut Wasser auf Betriebstemperatur). Wenn ich da an meinen Fiat Uno zurueckdenke – der hatte sogar eine Turbolader-Anzeige obwohl er keinen Turbolader hatte :p Aber auch nur, weil ich den Tacho gegen den „Fiat Uno Turbo“-Tacho getauscht habe, damit ich einen Drehzahlmesser hatte 🙂

    Im Vergleich:
    http://imgc.classistatic.com/cps/blnc/120113/501r1/5183eb7_23.jpeg

    http://unoturbo29.no.sapo.pt/Meu%20Turbo%20ie%20a%20246%20kmh%20a%20descer.gif

     

    Markus

  3. Sehe das inzwischen unproblematisch, aber es liegt auch an den Strecken die ich inzwischen fahre. Entweder zur Arbeit oder die Fahrten nach Berlin. Zur Arbeit fahre ich eh immer sparsam und nach Berlin muss ich eine Stunde fahren bis wir auf die Autobahn kommen.

    Was mich anfangs gestört hat waren die fehlenden Drehzahlmesser bei Xsara und Smart. Vor allem beim Xsara… da haben wir ja sonst jeden Scheiß. Inzwischen stört michs aber auch nicht mehr… man hats ja im Gefühl.

    Der Tacho ist bei beiden digital… gefällt mir

     

    Marco T.

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