4 Aug 2012
Die neue für die „Handtasche“ – EOS 650D
Immer wieder habe ich mir in den letzten beiden Jahren einen Zweit-Body herbeigewünscht. Die Gründe waren dabei recht unterschiedlich. Bei manchen Gelegenheiten nervte der Objektivwechsel, ein zweiter Body hätte hier also Ruhe hineingebracht (z.B. bei Veranstaltungen). Bei anderen Anlässen hätte ich gerne eine etwas kleinere und leichtere Kamera gehabt (eigentlich immer wenn ich alles selber tragen musste *G*) und in wiederum anderen Momenten habe ich mir einfach – aus der üblichen Technikverliebtheit – neuere Features gewünscht (u.a. ein besseres Display um eher abschätzen zu können wieviel Schrott man schon geschossen hat).
Und zum Glück habe ich die beste Frau der Welt geheiratet, denn genau diesen Wunsch hat sie mir nun erfüllt: Seit heute bin ich stolzer Besitzer einer Canon EOS 650D, die – im Vergleich zu meiner 40D – eben alle oben genannten Punkte erfüllt. Ich habe sie mir natürlich selber ausgesucht, hierbei geht Helena dann auch kein Risiko ein, und habe dabei sehr lange mit mir gerungen. Die Wahl zwischen der 600D, 60D, 7D und 650D fiel mir wirklich schwer, wobei die 7D hierbei nur als Gebrauchtgerät in Frage kam.
Die Entscheidung fiel auf die 650er… weil die 600er irgendwie nicht günstig genug war um den Vorgänger zu kaufen… weil die 60D zwar eine tolle Kamera ist, aber auch nicht wirklich der Nachfolger meiner 40er ist – irgendwie steht sie zwischen Stühlen – es bleibt abzuwarten ob es einen echten Nachfolger für die 50D geben wird (man munkelt ja derzeit von einer Vollformat-DSLR unterhalb der 5D)… weil die 7D keinen echten Mehrwert für den weiterhin großen Aufpreis bot (für mein geplantes Einsatzgebiet).
Beim Auspacken gab es keine Überraschungen. Die Dreingaben sind überschaubar: Kamera, ein Akku, Ladegerät, ein USB Kabel, der Tragegurt, zwei CDs und zwei dicke Handbücher (die verpackt im Karton bleiben…). Das erste Anfassen brachte dann auch Erinnerungen an meine 350D zurück. Die Haptik macht einen großen Unterschied zwischen den zwei- und dreistelligen Kameras bei Canon aus. Die Kamera fühlt sich einfach nicht „so gut an“. Was natürlich direkt ins Auge fällt ist das „fehlende Display“… natürlich fehlt es nicht wirklich, es lässt sich aufklappen und damit auch vollständig verdeckt wegklappen, um es zu schützen.
Das Display ist im Grunde auch die Top Neuerung der 650D. Es bietet nicht nur – wie schon bei den direkten Vorgängern – 1 Mio. Pixel, sondern ist zugleich ein Touchscreen. Über den Touchscreen kann man alle Einstellungen an der Kamera vornehmen (wobei auch weiterhin eine normale Steuerung über die Knöpfe und das Rädchen möglich ist). An dieser Stelle ist der Fortschritt zur 40D natürlich SEHR offensichtlich. Vergleicht man deren 230k Pixel Display mit dem der 650D, so fragt man sich, wie man je mit einem derartig schlecht auflösenden Display auskommen konnte. Zum Glück erinnert man sich dann daran, dass es bei einer normalen Spiegelreflex auch ganz ohne Display ging 😉
Das Touchdisplay ermöglicht im Zusammenspiel mit der Liveview-Funktion eine Bedienung, wie man sie heute vom Handy kennt: Liveview anschalten und auf einen Punkt auf dem Display tippen, der fokussiert werden soll. Je nach Einstellung kann man so sogar auslösen. Klingt gut – will mir aber überhaupt nicht gelingen. Überhaupt ist die Fokussierung im Liveview (und damit auch im Videomodus) eher… schwierig und langatmig. Aber vielleicht habe ich bisher mit dem 100mm Macro und seinem recht langsamen Mikromotor auch einfach das falsche Objektiv dafür gewählt.
Die Videofunktion ist natürlich der nächste Punkt, der die 650D von der 40D abgrenzt. Ein schönes Gimmick in meinen Augen, welches ich mit Sicherheit in Zukunft häufiger ausprobieren werde. Wenngleich ich schon jetzt sagen muss, dass ich wohl für das Filmen ohne Stativ einfach nicht geboren bin.
Etwas enttäuscht bin ich insgesamt vom Fokussystem der Kamera, hier merkt man – trotz mehrerer Generationen Unterschied – immernoch einen leichten Nachteil gegenüber der 40D. In den meisten Situationen fällt es nicht auf, aber gerade bei Makroaufnahmen ist der Unterschied doch deutlich – hier ist der Fokus der 40D einfach sicherer und auf den Punkt.
Ansonsten bietet die 650D noch einige hübsche Programme, die dazu gekommen sind. Dazu zählt z.B. die integrierte HDR Funktion, die ich allerdings noch ausgiebig testen muss.
Und hier sind noch zwei Fotos von meinem ersten kleinen Testlauf. Beide Bilder sind mit der 650D und dem Canon 100mm/2.8 Macro (non L, non IS, non USM) frei Hand geschossen.
Insgesamt bin ich bisher absolut zufrieden. Die Kamera bietet moderne Funktionen im handlicheren Format (verglichen mit der 40D) und macht eine gute Figur als neuer Zweit-Body. Wenn der Sommer noch ein bisschen bleibt, werden hier sicherlich noch einige Bilder folgen.