23 Jul 2007
Siegerländer Talsperrenlauf
Als Talsperrenlauf könnte man die Fototouren zur Zeit wohl bezeichnen 😉 Diesmal bin ich auch wirklich etwas gelaufen, im Sinne von schneller bewegen als normal gehen… denn irgendwie habe ich etwas Pech mit dem Wetter. Aber ich will nicht schon allem vorgreifen. Am Freitag habe ich mich auf den Weg zur Breitenbachtalsperre in Hilchenbach gemacht. Von Schildern halten die Bewohner dieser Gegend nicht viel, wie mir schien, aber das Straßenschild „Talsperrenstraße“ erschien mir verdächtig genug, um ihm einfach zu folgen. So fand ich dann tatsächlich einen winzigen Wanderparkplatz direkt am Staudamm. Kamera klar gemacht und Nahlinse in die Tasche gesteckt… los gings!
Ein Schild am Parkplatz versprach, dass ich dieses Mal deutlich schneller wieder am Startpunkt sein sollte, als es bei der Obernautalsperre der Fall gewesen war, das ließ mich hoffen. Doch schon kurz nach dem Staudamm, als ich gerade meine Nahlinse auf ein interessantes Insekt richten wollte, sank meine Stimmung drastisch. Ein „Anquatscher“ hatte mich als Ziel ausgemacht (offensichtlich auch zum Leidwesen seiner Frau, die sich die folgenden 10 Minuten immer mind. 5-10m entfernt aufhielt und gequält dreinschaute): Was das denn für eine Kamera sei, und was für ein Objektiv. Soso… ein Canon Objektiv mit 200mm … Ich habe auch eine 350D, aber habe ein 18-200er von Sigma, das hat damals einen Test gewonnen… [hier folgt ein langer Monolog über das Objektiv] … [hier ein weiterer Monolog, diesmal über Belichtungsreihen] … [ein Monolog über Stative] … [und ein noch längerer Monolog über einen nur entfernt bekannten Menschen, der mit seiner analogen Kamera wohl bis zur Brust im Wasser stand, um ein tolles Libellenfoto zu machen] … nun war der Blick der Frau wohl quälend genug und mein eigener schien sich ihrem angeglichen zu haben und so wurde ich dann doch noch befreit… das Insekt hatte in der Zwischenzeit 3 Entwicklungsstadien durchlaufen, 5 Blumen kahl gefressen und 2 Generationen Nachwuchs bekommen… ach und es war weg. 😛
Nach diesem Zusammentreffen versuchte ich jeglichen Blickkontakt mit vorbeikommenden Wanderern, Radfahrern und Inline-Skatern zu vermeiden, was mir auch glückte. Leider wurde das Wetter zusehens schlechter, was wohl meine Foto-Ziele davon abhielt ihrer normalen Beschäftigung zu folgen. Es waren wirklich kaum Tiere untwegs. Hier und da entdeckte ich ein paar Mäuse, die sich aber leider im Dunkeln hielten und auch vom Stillhalten nicht viel verstanden ;-( Zu allem Überfluss wurde es auch immer düsterer am Himmel und es war hier und da ein erstes Grollen zu hören. Also beschleunigte ich die Umrundung noch etwas… aber etwa 500 Meter vor dem Ziel fing es dann an zu regnen. Ein richtig kräftiger Gewitterschauer durchnässte mich bis auf die Knochen. Glücklicherweise hatte ich eine Plastiktüte dabei, die ich über den Fotorucksack ziehen konnte. So blieb wenigstens einer von uns beiden trocken 😉 Die Ausbeute war also entsprechend geringer als sonst… schade eigentlich. Vielleicht muss ich bei besserem Wetter nochmal die Runde drehen (geht ja schnell) und darauf hoffen, dass mehr Getiers unterwegs ist.
Aber hier noch die recht geringe Ausbeute:
Es sind alles „alte Bekannte“, nur sind die ersten beiden wohl schon vom Leben gezeichnet: Ein Admiral, ein Schornsteinfeger und ein Landkärtchen.