8 Okt 2005

The Transporter 2 – Thomas Sicht

Posted by thomas

So wie Helena das schreibt, kann ich es natürlich nicht stehen lassen 😉 Außerdem hat es sich bei einer groß angelegten Befragung gezeigt (danke an unseren Befragten), dass es am interessantesten ist unser langweiliges Leben aus zwei Perspektiven zu lesen.
Zuerst möchte ich hier mal kurz richtig stellen, dass es nicht Mareks und meine Idee war in Transporter 2 zu gehen, sondern Helena selber dies vorgeschlagen hat. Nachdem ihr der Film dann aber nicht gefallen hatte, hat sie ihren Kommentar „Sky High soll auch ganz okay sein“ aber so umgedeutet, als wäre sie da viel lieber reingegangen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt 😛
Mit ihren grundsätzlichen Beschreibungen zum Film hat sie allerdings nicht ganz unrecht.
Der Vorgängerfilm lebte vor allem davon, dass der „Transporter“ eben kein ganz gewöhnlicher Action-Held war, sondern durch komische Ansichten und Regeln hervorstach. Es gab wirklich gute Verfolgungsszenen (welche sicherlich auch nicht ganz realistisch waren, aber zumindest nicht nach Cobra11 aussahen). Außerdem spielte er in Frankreich und hatte neben der Action auch noch etwas von diesem typisch französischen Humor, ähnlich wie in der Taxi-Trilogie.
Das Sequal nun… war da schon ganz anders gestrickt. Man hatte doch stark das Gefühl, dass der Hauptdarsteller eigentlich nur deshalb „Transporter“ war, damit man es noch als zweiten Teil verkaufen konnte, denn sonst hatte es bis auf John Stanthon und François Berléand nichts mit dem ersten Teil gemeinsam – leider, wie man ehrlich sagen muss.
Die ursprünglich witzige Idee wurde nun durch eine 08/15 Action-Geschichte abgelöst: Stanthon als ein schlechter John McClane Verschnitt, der die Welt rettet. Gewürzt mit den schlechtesten Auto-Stunts seit langem. Die von Helena schon angesprochende Flugszene von einem aufs nächste Haus, bei der natürlich trotz dem sicherlich 50 Meter großen Abstand der Häuser und mindestens 5 Stockwerken Höhenunterschied nichts am Wagen kaputt ging, wurde von der Bomben-Entfernungsszene locker getoppt. Hier hatte man tatsächlich das Gefühl, als hätte der Produzent die Szene abends in der Kneipe erst geplant. Zuerst war wahrscheinlich angedacht, dass der Fahrer mit dem Wagen über eine Boardsteinkante fahren sollte, um die Bombe zu entfernen. Nach den ersten 5 Gläsern Wein dachte er an einer spektakulärere Variante, bei der der Fahrer zumindest mit dem Wagen noch vom Boden abheben sollte. Und nach weiteren 5 Gläsern Wein war dann die endgültige Variante geboren, bei der der Wagen abheben sollte, sich um die eigene Achse drehen und dann mittels eines Kranhakens die Bombe entfernt werden sollte. Ja mit genug Alkohol im Blut klang das sicherlich super… im Kino ohne Popcorn und Alkohol war es aber dann doch eher traurig.
Leider wurde diese Szene nochmal überboten, als der Stanthon sich aus einem fahrenden Wagen an das vordere Fahrwerks-Rad eines Düsenjets hängte… diese Szene war nicht nur von der Idee wahnsinnig, nein auch die Umsetzung war kolossal … daneben. Das Ganze sah aus, wie aus einem uralten King-Kong Film, bei dem jeder Blinde noch sehen konnte, dass es sich um ein billiges kleines Modell handeln musste.

Über solch schlechte Szenen konnte man leider auch unmöglich mit halb-nackten Gegendarstellerinnen oder super Sportwagen hinwegtäuschen. Und so war der Kinoabend leider nicht so gut, wie wir uns das vorgestellt hatten. Gelächelt hatten wir… aber eher aus Mitleid.

Deshalb bekommt der Film auf der 10 Punkte Skala auch höchstens 3/10.

Wertung:

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