20 Dez 2005

Bald ist Weihnachten…

Posted by thomas

Gilde TitelbildDie Überschrift ist aber eigentlich nur zu eurer Täuschung, denn um Weihnachten gehts hier eigentlich nicht. Falls ihr euch wundert wieso ich so lange (also für meine Verhältnisse, nicht für Helenas) nichts mehr geschrieben habe, dann kann ich euch das mit zwei Worten sagen: „Die Gilde„. Ich habe nämlich den Fehler gemacht bei der Weihnachtsgeschenkebestellung auf Amazon noch ein kleines Spiel für mich mitzubestellen. „Die Gilde“ klang für mich nach etwas Passendem, also nach einer gestandenen Handelssimulation. Die ist es jetzt im eigentlichen Sinne nicht wirklich, sondern viel mehr… Und so habe ich dann auch die letzten Tage jede freie Minute mit Spielen verbracht. Und weil ich so begeistert von diesem Spiel bin erzähle ich euch einfach noch mehr darüber 🙂

Ziel des Spiels ist es die eigene Dynastie zu möglichst hohen politischen Ehren zu bringen. Das Ganze ist zeitlich ab 1400 angesiedelt. Zu Beginn muss man einen Beruf wählen, in dem man sich weiter verbessern kann und der einem das Auskommen sichert. Hierfür hat man ebenfalls von Anfang an den passenden Betrieb. Als Schmied hat man also beispielsweise eine kleine Gießerei. Wenn man nach und nach seinen eigenen Meistergrad steigert, dann bekommt man von der Innung die Erlaubnis neben der Gießerei auch eine Schmiede oder später dann eine Goldschmiede zu leiten.
Natürlich macht der Meister die Arbeit nicht alleine, sondern hat Angestellte, die den lieben langen Tag für den Meister am Amboss stehen und Metall verkloppen 😉 Auch diese Steigen in ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten. Man kümmert sich zu Beginn selber um die Warenbeschaffung und natürlich auch um den Verkauf. Das eigene Verhandlungsgeschick hilft dem Meister dabei hin und wieder einmal einen guten Rabatt oder aber einen kleinen Bonus beim Verkauf zu erlangen. Später stellt man im Betrieb dann einen Meister ein, der sich um alles kümmert, damit man selber wieder Zeit hat um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
Hat man selber die höchste Meisterstufe erreicht, wird es höchste Zeit den Beruf zu wechseln und sich auf einem anderen Gebiet schlau zu machen. Es stehen einem ziemlich viele verschiedene Berufe zur Auswahl: Schneider, Priester, Totengräber, Geldleiher, Gaukler, Dieb, Gardist und Steinmetz, um nur mal einige von ihnen zu nennen. Natürlich kann man auch mit einem dieser Berufe starten, statt als Schmied.

Gilde Screenshot1 Thumbnail    Gilde Screenshot2 Thumbnail

In der Zwischenzeit sollte man schon um die ein oder andere Frau geworben haben und mit ein bisschen Glück hat man auch schon eine gefunden, die einen armen Schmied heiraten will. Dann läuten die Hochzeitsglocken und man darf gespannt auf den Nachwuchs warten. Dieser spielt eine nicht gerade geringe Rolle, denn ohne Nachwuchs endet das Spiel schon sehr bald: Wenn man beim eigenen Ableben keinen Nachwuchs hat, der älter als 12 Jahre ist, so ist das Spiel auch schon vorbei. Hat man mehrere Kinder, so kann man auswählen in welche Person man schlüpfen möchte.
Aber beim Ableben des Schmieds waren wir ja noch gar nicht angekommen, stattdessen haben wir nun also unsere Schmiede etwas ausgebaut, haben in der Zwischenzeit das Bürgerrecht in unserer Heimatstadt bekommen und es ist uns damit möglich geworden für ein politisches Amt zu kandidieren. Schon bald werden Posten frei und man eilt zum Rathaus um sich dort zu bewerben. Meist beginnt man als Spitzel oder als Nachtwächter, je nachdem ob man sich bei den Informanten oder bei den Stadtschergen bewirbt. Ob man dann jedoch den Posten bekommt hängt einzig und allein vom Wohlwollen der Ernenner ab. Dieses kann man sich auf sehr unterschiedliche Art und Weise zu Eigen machen und die meisten sind… nicht ganz legal. Meine beliebteste Variante ist die Bestechung, wobei man zu Beginn leider noch nicht wirklich im Geld schwimmt. Deshalb wird man mit der ersten Generation auch meistens nur auf unterster politischer Ebene Erfolge feiern können. Erst in der 3. und 4. Generation hat man dann meist genug Geld um teure Feste zu feiern, Schmiergelder vergeben zu können und ähnliche fiese Dinge zu erledigen.
Überhaupt gibt es später eine Menge gemeiner Dinge, die man tun kann. Besonders beliebt ist das Heiraten von reichen Älteren Damen (oder Herren, falls man eine Dame ist). Diese kann man nämlich prima beerben (am besten sollte man dann auch noch in der politischen Position sein, die über die Erbschaftssteuer bestimmen darf). Falls der Ehepartner nicht schnell genug sterben möchte, so kann man einen gemeinen Schergen mit etwas Gift losschicken, dieser beschleunigt die Sache dann etwas.

Ihr seht: Es ist also ein wirklich sehr komplexes Spiel und ich muss sagen, dass es mir richtig viel Spaß macht. Mit 9€ ist es dann auch wirklich ein Schnäppchen. Wenn ich für das gleiche Geld ins Kino gehe habe ich bei weitem nicht so lange Freude daran wie bei der Gilde. Also … mein Weihnachtstipp: „Die Gilde – Gold Edition“.

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