19 Jun 2010
Filmreview: Der kleine Schornsteinfeger auf dem Meeresgrund
Jeder hat wohl besondere Erinnerungen an seine Kindheit, das Essen von der Oma, den Geruch des Meeres wenn man im Urlaub ankam, bestimmte Musik und bestimmte Filme. Und dieser Eintrag behandelt genau so eine Erinnerung. In meiner Kindheit hatten wir nämlich den Film „Der kleine Schornsteinfeger auf dem Meeresgrund“ auf VHS aufgenommen und zwar schon in den frühen 80er Jahren. Das Video habe ich immer wieder gesehen und entsprechend erinnere ich mich auch an die fehlenden ersten Sekunden des Vorspanns und das leichte Leiern vom vielen hin- und herspulen der Kasette. Nun habe ich mir den Film jedenfalls auf DVD gekauft. Er basiert auf einer Geschichte von Charles Kingsley aus dem Jahre 1863 und wurde 1978 als Film veröffentlicht, soll jedoch mit der ursprünglichen Geschichte gar nicht mehr so viel gemeinsam haben. Im Grunde ist es ein recht typischer Kinderfilm für diese Zeit, denn es handelt sich um einen Film der Real- und Trickfilm miteinander kombiniert, wie z.B. auch Elliot das Schmunzelmonster (1977) . Gemein haben beide Filme, dass sie auf Musicalelemente bzw. längere Musikpassagen zurückgreifen. Der Unterschied liegt aber darin, dass bei Elliot Trickfiguren in Realfilmszenen vorkommen, während dies beim Schornsteinfeger nicht der Fall ist. Hier wechselt der Film zwischen Trick- und Realfilm ab.
Die Geschichte des Films handelt vom Waisenjungen Thomas, der als Schornsteinfeger arbeiten muss, weil nur er klein genug ist um in die Kamine zu kriechen. Beim fegen des Kamins eines Herrenhauses wird er fälschlicherweise des Diebstahls wertvoller Gegenstände bezichtigt (die eigentlich seine „Meister“ gestohlen haben, die ihn für ihre Dienste missbrauchen) und er flieht. Um endgültig zu entkommen springt er in einen reissenden Fluss hinter dem Anwesen und findet sich nun kurzerhand in einer anderen Welt wieder. Die Unterwasserwelt (Trickfilm) hält viele Abenteuer für ihn bereit und er lernt Freunde wie Feinde kennen. Als er schlussendlich wieder den Weg aus dem Fluss heraus findet (wieder Realfilm), wird an Land seine Unschuld festgestellt und er wird in die Familie aufgenommen…
Trotz seines (für einen Film) recht hohen Alters und der vermutlich nicht umwerfend teuren Produktion ist das Bild der DVD ausgesprochen gut. Der Ton liegt natürlich nur als einfache Mono bzw. Stereo Spur vor. Und ich kann sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Manche Kindheitserinnerungen sind ja leider nur in der Erinnerung gut. Wenn man sie dann heute nochmal probiert, sieht, riecht, hört, dann wünscht man sich man hätte es gelassen. Aber diesen Film kann man ruhig nochmal anschauen. Besonders in der Unterwasserweld gibt es so viele tolle Charaktere… die schottische Languste… der Schwertfisch… super 🙂 Und auch die Musik liegt heute noch im Ohr. Dieser Kauf hat sich also meiner Meinung nach gelohnt, auch wenn der Preis für die gebotene Ausstattung der DVD (Film, 2 Tonspuren…Trailer) schon recht hoch war mit 12€.
Von mir gibt es hierfür acht von zehn Sternen, wobei einer davon ein orginal Nostalgiepunkt ist 😉