22 Aug 2006
Hausarbeiten…
Nun ist hier wirklich lange nichts mehr geschrieben worden, was hauptsächlich daran liegt, dass mir Hausarbeiten auferlegt wurden. Also nicht solche, die Helena an mich verteilt, damit unsere Wohnung nicht von unliebsamen Tieren heimgesucht wird, sondern solche die man für die Uni schreibt. Arbeiten, die am Ende wahrscheinlich niemand mehr liest und die deshalb doch eigentlich auch sinnlos sind. Was aber extrem wichtig ist, ist dass sie lang genug sind. Die letzten beiden Tage habe ich nämlich damit verbracht mir an allen Ecken und Enden meines eigentlich gut strukturierten und durchdachten Textes noch Sätze einfallen zu lassen. Die Anweisung war nämlich klar und deutlich: „mind. 10 Seiten, sonst wird die Arbeit nicht bewertet“. Und weil man Zeilenabstand und Schriftgröße nicht unendlich tweaken kann, mussten mehr Wörter her, obwohl eigentlich nach 8 Seiten schon nichts mehr zu sagen war.
Vielleicht ist das auch der Grund wieso solche Hausarbeiten später von keinem mehr gelesen werden, denn wen interessieren künstlich aufgeblasene Texte mit Dingen, die bereits andere herausgefunden haben. Vor allem, wenn die anderen diese schon deutlich kürzer an anderer Stelle beschrieben haben 😉
Aber zumindest sieht meine Arbeit sehr schön aus. Und das ist eigentlich hauptsächlich der Verdienst von LaTeX. Womit wir an dieser Stelle auch den Werbeblock anfangen 😉 Wer keine Ahnung hat was LaTeX ist, kann das hier nachlesen. Mittels dieses Setz-Systems kann man sehr einfach und unkompliziert Hausarbeiten (und Bücher oder ähnliches) schreiben, die allen Anforderungen entsprechen. Inhaltverzeichnis, Literaturverzeichnis, Fußnoten, Abbildungsverzeichnis und Tabellenverzeichnis… alles kein Problem, auch wenn das resultierende Dokument 800 Seiten hat. Und wenn man zwischendurch ein Bild im mittendrin einfügt oder einen weiteres Kapitel zwischen zwei bestehende setzt, dann wird nicht rumgezickt wie bei W**d.
Und genau deshalb kann ich eigentlich nicht verstehen, warum an der Uni Siegen so wenig Wert darauf gelegt wird, dass Dokumente geTeXt werden. An den meisten anderen Hochschulen ist dies besonders im Bereich der Informatik oder des Maschinenbaus ganz selbstverständlich. Was sicherlich auch an der Mächtigkeit von TeX liegt, dass auch komplizierte mathematische Formeln darstellen kann. Stattdessen wurde ich in meinem Informatikstudium sogar gezwungen Hausarbeiten als doc-File abzugeben. Ein traumatischer Moment, den ich bisher nicht wirklich überwunden habe 😉 Aber die damalige Arbeit war auch genau so schlecht wie das Dateiformat in dem ich sie abgeben musste.
Die Hausarbeitsthemen in meiner Medieninformatikzeit waren insgesamt aber eigentlich recht interessant. Während die Arbeit über Silvio Berlusconi ganz nett war, so hatte ich bei der über „Kultfilme“ doch richtig Spaß. Diese behandelte immerhin Meisterwerke wie „Blues Brothers“, „Rocky Horror Picture Show“ und „Dirty Dancing“ 🙂 Das waren noch Zeiten… Aber das „mind. 10 Seiten“-Problem bestand leider schon damals und wird wahrscheinlich auch nicht verschwinden.
Dennoch mein Aufruf an die Dozenten und Dozentinnen: Stellen sie eine gute Aufgabe und sagen dann: „Schreiben sie soviel wie nötig ist um das Thema vernünftig zu behandeln“. Dann bekommen sie auch keine Arbeiten mehr mit Schriftgröße 20 und 4fachem Zeilenabstand. Aber das ist nur ein kleiner Tipp von mir 😉