5 Sep 2010

Der neue Esel

Posted by thomas

In den vergangenen zwei Monaten habe ich ein altes Hobby wieder für mich entdeckt: das Radfahren. Früher bin ich fast überall mit meinem Rad hingefahren, aber irgendwie ist diese Vorgehensweise mit Beginn des Studium verloren gegangen. So habe ich dann vor etwas zwei Monaten mein altes Fahrrad wieder aus der Mottenkiste (dem Keller meiner Eltern) hervorgeholt und bin seitdem auch mehr als 800km im Siegerland und in der Pfalz gefahren. Das Rad hatte die fast 16 Jahre (von denen es auch fast ein Jahr im bergischen Regen draußen verbracht hatte) eigentlich gut überstanden. Hier und da ließ das Gummi etwas nach (Griffe usw.) weil die Weichmacher aus Langeweile weicher machten als es sein musste 😉 Aber das ließ sich flicken. Dennoch wollte ich gerne ein neues Rad haben, welche etwas weniger geländegängig sein sollte, dafür aber vielleicht noch etwas flotter (größere Räder als 26″ an meinem MTB). Interessanterweise musste ich feststellen, dass man ein solches Rad heute Cross-Rad nennt. Dabei hießen bei uns früher BMX Räder Cross-Räder… aber so ändern sich die Zeiten eben. Gestern ging es dann jedenfalls mit meinem Schwiegervater in spe nach Burscheid zum Campana. Ich wusste einigermaßen genau was ich wollte: ein Cross-Rad welches durchgängig mindestens Deore Schaltwerk hat und nicht mehr als 600€ kosten sollte. Und ich wusste leider auch, dass ich damit am unteren Ende des Angebots auf dem Markt war. Aber es gab doch eine kleine Auswahl an Rädern, die in Frage kamen. Zuerst fuhr ich ein Scott Speedster P4 Probe. Während im Laden ein Modell mit XXL Rahmen stand, machte man mir (auf Grund meiner Größe) das nächst kleinere Modell fertig. Schnell zeigte sich jedoch, dass man den Sattel gar nicht weit genug ausziehen konnte damit ich noch bequem fahren konnte. Also wurde doch das XXL Rad geholt… und siehe da… es ging doch. Auch wenn der (sehr nette und hilfsbereite – und offensichtlich auch kompetente) junge Verkäufer es zuerst nicht glauben konnte, so musste er dann doch eingestehen, dass dieser Rahmen deutlich besser passte. Sehr lustig war zuvor sein Blick gewesen, als ich ihn beim kleineren Rahmen fragte ob er denn Sattel nochmal 10-15cm höher machen könnte… „Sie meinen doch sicher 10-15mm oder???“. Mit dem großen Rahmen fuhr sich das Rad jedenfalls sehr gut und ich hatte direkt das Gefühl sehr gut sitzen zu können. Eine Gegenprobe mit einem Rad von Centurion, welches in der gleichen Preisklasse lag, bestärkte mich darin das Scott zu nehmen. Denn obwohl man beim Centurion eine Federgabel erhielt, welche man vom Lenker aus sperren konnte und der hintere Umwerfer sogar ein Deore XT Modell war, stimmte doch irgendetwas mit der Geometrie nicht (also für mein Fahrgefühl)… ich saß einfach nicht gut darauf.
Und so habe ich also gestern mein erstes neues Rad nach 16 Jahren gekauft. Mit der Federgabel muss ich noch ein bisschen experimentieren… vielleicht tausche ich sie später auch noch gegen eine Starrgabel aus. Auch die Schaltung (ohne Grip-Shift) ist noch etwas gewöhnungsbedürftig… ich muss ständig nachdenken in welche Richtung ich schalten muss. Ansonsten sind aber direkt noch kurze Hörner und mein zuletzt gekaufter Gel-Sattel ans Rad gewandert. Und jetzt steht es draußen in der Sonne und wartet auf einen ersten ausgiebigen Ausflug. Ich bin gespannt wie gut ich nun damit zurecht komme.

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4 Responses to “Der neue Esel”

  1. Ist das gelbe dein altes oder Helenas Rad? Man könnte ja fast meinen, du wärst in den letzten 16 Jahren noch ganz schön gewachsen…

     

    Katja

  2. Hehe, ne das ist mein altes Rad. Aber es täuscht… zum einen wirkt es wegen des Blickwinkels nochmal kleiner und zum anderen hatte ich den Sattel sehr weit raus beim fahren. Die Sattelstütze ist gute 35-40cm lang und ich hatte sie sicherlich 20-25cm weit draußen beim radeln.

     

    Administrator

  3. Cool!
    Sieht schick aus. Aber das soll ein XXL Rahmen sein? Vielleicht täuscht ja das Bild, aber erscheint mir klein. Mach doch mal ein Bild wenn du draufsitzt 😉

    Was den Sattel angeht.. Meiner Erfahrung nach ist ein Gel Sattel kontraproduktiv. Das ist nur was wenn man wenig fährt. Wenn man wirklich regelmässig fährt, sollte man meiner Meinung nach lieber am Anfang die Schmerzen in Kauf nehmen, bis der verlängerte Rücken abgehärtet ist. Danach hat man dann aber auch Ruhe.

    Also ich würd sagen nächstes Jahr packts du dein Rad mal ein, kommst her und wir düsen durchs Alpenvorland ;–)

     

    Jan

  4. Also ich denke das mit dem Rahmen täuscht. Auf dem Bild sehen ja auch die Räder etwas gleich groß aus, aber es sind eben 24 vs. 28″. Also mal lässige 10cm mehr, wenn man dann nochmal den Rahmen im Vergleich zu seinen Rädern setzt, kann man den Größenunterschied vielleicht erahnen.

    Ich glaube für einen anderen Sattel bin ich irgendwie zu alt 😀 Ich komme jetzt nach etwa 1000km gut mit dem Gelsattel klar. Leider steht der Esel derzeit im Keller, wegen einer Kombination aus Regen/Schnupfen und nicht abgearbeiteter Todo-Liste 😉 Das mit dem Rad können wir hoffentlich machen.

     

    Administrator

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