21 Sep 2010
Kursfahrt in die Provence
Die vergangenen sieben Tage habe ich – statt im regnerischen und kalten Siegen – in der sonnigen Provence verbracht. Ich hatte das Glück als dritter Kollege bei einer Kursfahrt (Abschlussfahrt der Jgst. 13) mit zwei LKs nach Südfrankreich fahren zu können. Die Gruppe bestand aus insgesamt 31 Schülerinnen und Schülern und war lustig, nett, problemlos und überhaupt… es gab zum Glück eine Woche ohne Beschwerden. Untergebracht waren wir in einer Ferienanlage mit Ferienwohnungen/Bungalows in denen Selbstversorgung angesagt war. Aber ganz von vorne:
Vergangenen Samstag ging es morgens von Siegen aus in Richtung Süden. Unser Busfahrer Martin stellte sich (auch wenn das Unternehmen im Westerwald ansässig ist) als Gosenbacher-Jong heraus, man sprach also die selbe Sprache 😉 Nachdem die ersten Vorräte und Taschen verstaut waren (soviele Dosen Ravioli hatte ich selten gesehen) fuhren wir problemlos durch bis nach Dijon. Dort wurde – zumindest auf der Hinreise – eine Nacht Pause gemacht. Die Jugendherberge war zwar etwas steril eingerichtet, aber sehr sauber und mit ordentlichem Essen (sogar verschiedene Speisen zur Auswahl – z.B. Fisch / Geflügel / Vegetarisch). Die Zimmer der Lehrer hatten sogar Fernsehen inklusive einiger deutscher Kanäle! Nach unserer Ankunft dort gab es zuerst Abendessen und anschließend machten wir noch die Innenstadt von Dijon unsicher. Besonders beeindruckend war die Kathedrale Notre-Dame de Dijon aus dem 13. Jahrhundert. Leider konnte ich nur einige Nachtaufnahmen schießen und sie mit auch nicht mehr von innen ansehen. Der Tag wurde bei einer kühlen Orangina in einem Straßencafé abgeschlossen.
Sonntag ging es dann nach einem ordentlichen Frühstück weiter in Richtung Süden. Die Ferienanlage Pont Royale liegt in der Nähe der provencalischen Stadt Mallemort… oder sagen wir dem Dorf (<5000 Einwohner). Sie stellte sich als ziemlich groß heraus. Das gesamte Areal war über gesicherte Zufahrten mit Wachpersonal befahrbar und um die verschiedenen dorfähnlichen Areale herum lagen der Golfkurs der Anlage. Die Wohnungen waren im Grunde gut, nur im Detail schonmal etwas lieblos gepflegt. Insgesamt aber gut ausgestattet – Bad und WC getrennt, Spülmaschine, TV, Ceranfeld, usw. – und groß genug. Es gab verschiedene Swimmingpools, unter andrem ein Wellenbad und eine Rutschbahn, Volleyballfelder und Tennisplätze, die man kostenlos mitbenutzen konnte. Das Highlight aus meiner Sicht war der Teich, der in unserem Teil der Anlage lag. Dort habe ich morgens mit meinem Kollegen dem Frühsport gehuldigt… und dürfte feststellen, dass Radfahren und Joggen nur entfernte Verwandte sind 😉 Aber so konnte ich jeden morgen den tollen Sonnenaufgang über dem See (und den umliegenden Bergen) bewundern. Einige Fotos sind am trainingsfreien Tag auch entstanden:
Montag war dann unser erster Ausflugstag. Mit dem Bus ging es zuerst nach Arles, oder auch Colonia Julia Paterna Arelate Sextanorum, wie die Römer zu sagen pflegten. Besonderes Highlight der Stadt ist die fast 2000 Jahre alte Arena, welche auch heute noch für verschiedene Events genutzt wird. So gab es am Wochenende vor unserem Besuch noch einen Stierkampf dort. Ansonsten war das gute Stück aber aus genau diesem Grunde auch etwas ernüchternd, denn die nachträglich installierten Sitze zerstören natürlich etwas den Eindruck… wenn man dann noch die 7€ Eintritt betrachtet… naja. Dennoch ist Arles einen Besuch wert gewesen, eine kleine aber dennoch geschäftige Stadt.
Anschließend ging es auf dem Rückweg noch nach Les Baux-de-Provence, einer alten Festungsstadt auf einem Felsen, die als eine der schönsten Frankreich gilt. Und das tolle Wetter ließ wirklich alles im besten Licht erscheinen.
Am Dienstag ging es in die nächste Stadt: Avignon. Avignon ist vor allem deshalb bekannt, weil im 14. Jahrhundert einige Päpste dort „hausten“. Aus diesem Grunde gibt es nämlich im Stadtkern einen beeindruckenden Palast (Papstpalast). Aber auch einige weitere Gebäude und Bauwerke, wie z.B. die berühmte Brücke über die Rhone (die ja gar nicht mehr ganz über den Fluss geht).
Am Mittwoch sind wir dann etwas vom kulturellen Programm abgerückt. Eigentlich war eine ausgiebige Wanderung geplant, jedoch waren die Informationen über entsprechende Wanderwege eher… spärlich. Und so ging es stattdessen zum Lac de St. Croix, um das tolle spätsommerliche Wetter am Kiesstrand des Sees zu genießen. Die lange Anfahrt (fast 2.5h, wegen schwieriger Überlandstrecken) führte zu leichtem Unmut im Bus… bis zu dem Moment wo man von den Bergen auf den tollen See sehen konnte. Als es dann um die Heimfahrt ging, wollte niemand weg 😉 Leider war die Fahrerei mit dem Bus auf den ziemlich engen Strecken beschwerlich und so sind wir nicht aus St. Croix rausgekommen und konnten den Schülern die Schlucht leider nicht zeigen. Aber wer das hier liest: die Schlucht sollte man unbedingt auch besuchen!
Um für genügend Abwechslung zu sorgen war am Donnerstag wieder eine Städtetour an der Reihe. Dieses Mal ging es nach Aix-en-Provence. Die Stadt bestach weniger durch einzelne herausragende Bauwerke und mehr durch das geschäftige Treiben in den Straßen und Gassen der historischen Altstadt. Mir war es etwas zuviel des Guten, den meisten Schülern hat es aber sehr gut gefallen.
Der letzte Tag vor der Rückfahrt begann mit einem ziemlich bedeckten Himmel, nachdem es in der Nacht zuvor auch lange geregnet hatte. Aus diesem Grunde wurde ein gemeinsamer Tag in der Ferienanlage angesetzt, während dem sich das Wetter zum Glück auch noch aufklarte. Die meisten Schüler genossen die Sonne und nutzten die Sportanlagen. Am Abend konnten wir dann noch ein ziemlich großes Feuerwerk bestaunen, welches anlässlich eines zeitgleich stattfindenden Golfturniers abgefeuert wurde. Und so klang die Woche sehr angenehm aus. Die Rückfahrt (diesmal ohne Zwischenübernachtung, dafür mit Fahrerwechsel) verlief glücklicherweise auch problemlos.
Ganz viel Neid!
Suse
September 21st, 2010 at 16:09permalink
Mein lieber Herr Gesangsverein, bombige Fotos!
Marco
September 21st, 2010 at 18:38permalink