13 Feb 2007
Neues von der Gegenseite…
Tja, sonst bin ich ja eher im OpenSource Gewässer unterwegs und schreibe hier hin und wieder auch mal über neue Errungenschaften bei Linux. Heute mache ich dies mal für die „Gegenseite“ aus Redmond. Von Windows Vista sollte inzwischen ja jeder gehört haben, denn das scheint so wichtig zu sein, dass selbst die Tagesschau oder ähnliche Formate über dessen Veröffentlichung berichtet. Von den 20 Vorab-, Vorvorab-, Vorvorvorab- und geheimein Geheimberichten pro Computermagazin mal ganz abgesehen.
Nun aber ist es da! Und das ist es, dank MSDNAA, auch bei mir. Als experimentierfreudiger junger Mann hab ich den Spaß auch direkt mal auf meinem Desktop installiert. Die Installation funktionierte vollkommen problemlos. Okay, der Lizenzvertrag den ich absegnen musste erlaubt es den Jungs in Redmond regelmäßig zu überprüfen ob meine Lizenz gültig ist und ggf. Alles oder Teile der Software abzuschalten. Wahrscheinlich erlaubt es ihnen auch meine Seele zu verhökern oder so… so weit habe ich dann doch nicht mehr gelesen.
Dafür, dass das System noch vollkommen neu ist, funktioniert bisher wirklich alles wunderbar. Klar gibt es ein paar Ungereimtheiten mit Software aus alten Tagen und auch mit Hardware, aber das ist ja nicht die Schuld von MS. Mein Soundblaster Live Platinum wird keinen Vista Support mehr von Creative erhalten. Glücklicherweise funktioniert zumindest der XP Treiber so weit, dass der normale Klinkenausgang Töne von sich gibt. Das Frontpanel der Karte ist dagegen nicht mehr zur Mitarbeit zu bewegen. Schade um das nicht gerade günstige Stück Hardware.
Beim CD/DVD Brennen geht es dann direkt weiter: Der Versuch Nero zu installieren bringt bereits die Meldung, dass das Programm bekanntermaßen inkompatibel mit der Windows Version sei. Von solchen Nebensächlichkeiten lasse ich mich natürlich nicht abschrecken: Immer lustig ignorieren. Aber vorsicht: Die neue SmartStart Ansicht von Nero schmiert dann auch tatsächlich jedes Mal direkt nach ihrem Erscheinen auf dem Bildschirm wieder ab. Die klassische Ansicht dagegen funktioniert (zumindest mit der Version 6.6.1.6).
Okay, das System ist also einfach zu installieren, es funktioniert überraschend gut… und unproblematisch. Die Treiberversorgung hinkt hier und da noch etwas hinterher, aber das wird schnell vorbei sein. Ältere Software KANN Probleme bereiten, tut es aber meistens nicht. Das Ganze ist hübsch anzusehen, die Gadgets sind auch nice… aber!
Warum ist die Grundinstallation fast 6 GB groß? Die üblichen Linux Distributionen bringen es nach der Installation nichtmal auf so eine Größe und haben dann schon mind. 1 komplettes Office Paket, unzählige Spiele, Tools und sonstwas mit an Board.
Warum dauert es so lange bis das Ding fertig ist? Die wichtigsten Neuerungen (z.B. neues Filesystem) wurden doch eh über Board geworfen. Und nur neue Fensterdekorationen können doch wohl kaum so lange in der Entwicklung brauchen 😉 Mal abgesehen davon, dass ich diesen Hype um Aero nicht verstehe. Beryl schafft diese Effekte locker… und wenn man will auch noch deutlich mehr.
Gadgets sind nett, aber nicht neu… sowohl unter Linux, als auch bei Mac OS gibts sie schon lange… sie hießen nur anders. Zu diesem Thema empfehle ich übrigens folgenden Beitrag auf YouTube [Vista nur eine Kopie?].
Zum Schluss bleibt noch der neu eingeführte Leistungsindex. Dieser Index soll die Leistungsfähigkeit des Rechners widerspiegeln, auf der Vista gerade läuft. Abhängig vom Leistungsindex lässt sich z.B. Aero aktivieren oder auch nicht. Zur Zeit bewegt sich der Index wohl zwischen 1 und 6, wobei eine höhere Zahl für mehr Leistung steht. Meinen Index könnt ihr im folgenden Screenshot sehen… Ich bin grundsätzlich ja damit zufrieden, besonders mit dem 5,2 beim Prozessor… aber 3,3 bei meiner Grafikkarte ist schon fies. Komischerweise war der Index direkt nach der Installation auch noch höher. Zu diesem Zeitpunkt war der Speicher mit 4,2 der begrenzende Faktor (der Index ist immer der Wert der langsamsten Komponente). Ob meine Grafikkarte zwischenzeitlich einfach langsamer geworden ist, oder das bekannte Phänomen, dass eine Windowsinstallation von Stunde zu Stunde langsamer wird bereits eingesetzt hat, kann ich noch nicht wirklich klären 😉
Ergo: Vista… nett anzuschauen, erstaunlich stabil für den frühen Zeitpunkt im Produktleben, erstaunlich groß für ein Betriebssystem, vieles das man schon anderswo gesehen hat.
Wenn ich mehr Probleme finde und/oder löse, gibts sicherlich auch nochmal was dazu zu lesen.
[…] ich es bereits in meinem ersten Vista-Eintrag erwähnt habe, plant Creative keine Treiberunterstützung mehr für die alte Soundblaster Live […]
Thomas&Helenas Trashblog » Soundblaster Live und Vista
März 12th, 2007 at 00:55permalink