26 Jan 2011

Modellbahn – Onlinehandel – schwieriges Pflaster

Posted by thomas

Glücklicherweise war ich gerade zu Hause, als mich heute ein lang ersehntes Paket erreichte. Darin enthalten war eine neue Lok, die ich als Auslaufmodell relativ günstig bestellt hatte. Leider ist der Modellbahnsektor voll von Händlern die zwar Online-Shops haben, jedoch eigentlich klassische Offline-Menschen sind. Das merkt man daran, dass sie nicht verstehen wie gelungenes Online-Shopping funktionieren muss. Da man sein Gegenüber nicht sehen kann und nicht kennt, lebt der Onlinehandel in meinen Augen von schneller und regelmäßiger Rückmeldung. Transparenz ist das entscheidende Wort. Am besten wäre es natürlich wenn der Kunde den Lagerbestand eines Artikels beim Bestellen sehen kann (vor allem ob der Artikel überhaupt auf Lager ist, genaue Menge muss ihn ja nicht unbedingt interessieren). Das ist natürlich – gerade für kleine Händler – nicht möglich. In diesem Falle ist es dann wichtig, dem Kunden schnell eine Rückmeldung darüber zu geben ob der Artikel denn überhaupt lagernd ist und (falls möglich) wie lang die Lieferfrist für eine Nachlieferung ist.
In meinem Falle habe nach der Bestellung eine automatisch generierte Mail bekommen – in der die AGBs waren und den Hinweis ich könne den Stand der Bestellung per Mail oder Telefon abfragen. Nach zwei Wochen habe ich dann per Mail nachgefragt. Ich habe bis heute keine Antwort bekommen. Also habe ich drei Wochen nach der Bestellung angefangen per Telefon nachzufragen… sagen wir ich habe es versucht. Es hat drei Tage und etwa acht Versuche zu unterschiedlichen Uhrzeiten gebraucht um jemanden an die Strippe zu bekommen. Freundlich war da aber niemand. Es stellte sich dann heraus, dass die Ware gar nicht mehr lagernd war und am kommenden Wochenende die Lieferung käme, dann ginge sie sofort raus.
Das Ergebnis der schlechten Kommunikation des Händlers war, dass beide Seiten unzufrieden waren. Hätte der Händler kurz eine Mail (Arbeit 30 Sekunden) rausgeschickt mit dem Text: „Tut mir leid, Ware im Rückstand, Liefertermin xx.xx.xxxx“ wäre allen Beteiligten zusätzlicher Aufwand und Ärger erspart geblieben.
Eine andere Bestellung (anderer Modellbahnhändler) war fast daran gescheitert, dass ich als Neukunde zwar das Lastschriftverfahren angeben konnte, es aber scheinbar nicht dürfte. Als ich dann eine Vorausrechnung für Vorauskasse erhielt wusste ich nicht ob ich nun zahlen sollte oder nicht, denn es stand nirgendwo eine Nachricht, dass Lastschrift nicht ginge. Und eine doppelte Zahlung wollte ich natürlich vermeiden. Auch hier ist meine Nachfrage-Mail erst nach etwa vier Tagen beantwortet worden, bis dahin hatte ich es dann ebenfalls per Telefon in Erfahrung gebracht. Und wieder hat diese Art der Kommunikation mehr Zeit gekostet als unbedingt notwendig.
Hier muss sich bei den Beteiligten noch einiges tun. Besonders den ersten Händler werde ich nun meiden – es war schon das zweite Mal, dass ich hinter irgendwas hertelefonieren musste. Dafür ist mir das Angebot an Händlern dann noch (!) zu groß.

Aber nun zu den positiven Meldungen: die Lok ist natürlich super. Es handelt sich um eine Baureihe 50, von der ich (von der gleichen Firma) auch schon eine deutlich ältere Variante habe. Die bisherige 50er ist unbekannten Alters, unter der Katalognummer 7175 bei Fleischmann aber im Prinzip seit 1969 zu bekommen. Entsprechend alt sind natürlich die Formen. Die neue 50er (7184) gibt es erst seit 2005. Deshalb habe ich erstmal Bilder von beiden nebeneinander gemacht. Wobei man sagen muss, dass die alte 50er – im wahrsten Sinne – etwas angestaubt ist 😉

Man sieht deutlich, dass es sich um unterschiedliche Formen handelt. Zum einen wg. der Anzahl der Dome auf dem Kessel, aber auch Kesseldurchmesser, Führerhaus und Schornstein sind z.B. ganz anders. Wobei dies natürlich auch an unterschiedlichen Kesseln der Vorbilder liegen kann, denn die Loks sind aus unterschiedlichen Epochen. Es geht mir mehr darum, dass es auch wirklich eine Formneuheit gegenüber der wirklich steinalten Form von 7175 ist. Die Detaillierung ist super. Ein deutlicher Zugewinn ist die feinere Ausführung der Steuerung und vor allem ihre Brünierung. Aber es gibt nicht nur Vorteile. Hier sei z.B. die Glocke genannt: beim alten Modell ist sie aufgesetzt in silber, beim neuen Modell einfach nur Teil der Kunsstoffform. Die Fahreigenschaften sind super. Und jetzt noch ein paar Impressionen von beiden 50ern im Einsatz bei mir. Dabei sieht man auch, dass ich im Bahnbetriebswerk dringend noch ein bisschen Schotter in den Gleisen verteilen muss.

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