30 Okt 2012

Pimp my ride Teil 2 – a.k.a Pimp my Bordcomputer

Posted by thomas

Wie bereits angekündigt präsentiere ich heute den zweiten Teil meiner kleinen „Aufrüstungsserie“ an unserem Peugeot 206. Nachdem ich im letzten Teil das Äußere des Wagens in Angriff genommen habe, geht es dieses Mal um innere Werte. Auf meinen langen Suchen nach Antworten in Bezug auf die möglichen Radkombinationen und andere Umbaumaßnahmen bin ich in einem Forum auf einen winzigen Hinweis gestossen. Dort erwähnte ein User – in einem Nebensatz – dass der Umbau des „kleinen“ Bordcomputers auf das „große“ Modell einfach nur Plug’n’Play sei. Hierzu sollte man wissen, dass es im Peugeot 206 insgesamt drei Zentraldisplay-Varianten gibt/gab:
1. kleines Display, welches ausschließlich die Uhrzeit anzeigt
2. breites Display, einzeilig mit Segmenten, zeigt auch Temperatur, Track/Sender und weitere Informationen (z.B. Tür offen)
3. großes Display, dreizeilig, Punktmatrix, zeigt Temperatur, Track/Sender, Uhrzeit und Bordcomputer (Verbrauch/Reichweite etc.)

Unser Wagen hatte bisher Variante 2. Zeigte also mit der einfachen Segmentanzeige Datum/Uhrzeit/Temperatur und Track/Sender. Allerdings zeigte das Display niemals gleichzeitig Temperatur und Uhrzeit. Stattdessen musste man mit einem Knopf am Display kurzzeitig auf Temperatur schalten.

Weitere Informationen waren nicht verfügbar. Da lag der Gedanke nahe das große Display nachzurüsten, wenn man damit – ohne großen Aufwand – den Mehrwert eines vollwertigen Bordcomputers und gleichzeitige Anzeige von Uhrzeit/Temperatur und Sender erhalten könnte. Und so habe ich mich in der Bucht nach einem entsprechenden Display umgeschaut und habe dieses für gerade mal 30€ geschossen!

Wichtig: Während der Bauzeit des 206 wurde die Elektrik grundlegend geändert. Erst die Modelle ab Ende 2002 basieren auf einer CAN-Bus Konstruktion und nur mit diesen Fahrzeugen ist das Umrüsten wohl (hierfür übernehme ich keine Gewähr!) per Plug’n’Play möglich.

Der Umbau des Displays ist, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Sache von 2 Minuten. Zuerst muss die Abdeckung der Mittelkonsole abgenommen werden. Hierzu greift man mit der Hand hinein und zieht die hinten heraus (dort sind zwei Metallclips, die das Kunsstoffteil halten). Das Teil hängt dann weiterhin an einem Kabel – welches den Warnblinker-Knopf anbindet – befestigt. Dieses kann, muss man jedoch nicht, abbauen. Ich habe hier das ganze einfach oben auf das Armaturenbrett gelegt und konnte dann problemlos am Display arbeiten. Dieses ist im unteren Teil mit zwei T20 Torx-Schrauben befestigt. Dies löst man einfach und macht dann den Stecker an der Rückseite des Displays ab. Jetzt nur noch das neue Display anschließen, Schrauben wieder rein und die Kunststoffabdeckung wieder einclipsen… fertig! Der wichtigste Teil ist erledigt, leider nicht der schwierigste.

Denn um das Display über die bisherigen Möglichkeiten hinaus als Display nutzen zu können muss man im rechten Lenkstockhebel einen entsprechenden Knopf zum weiterschalten der verschiedenen Ansichten haben. Sollte der Wagen vorher keinen Bordcomputer gehabt haben, dann sind zwar im Inneren des Lenkstockhebels die nötigen Elemente vorhanden (Platine und passender Kontaktring). Einzig der Knopf im Kopf des Hebels ist falsch. Dieser lässt sich nämlich nicht drücken und es fehlt ihm auch der Pin, der sonst den Kontaktring auf die Leiterbahn drückt (eine Anmerkung dazu folgt am Ende des Artikels). Hier muss man also selber basteln. Ich hatte mir einen Lenkstockhebel aus einem 206+ gekauft, musste jedoch feststellen, dass der Aufbau sich geändert hatte (ebenfalls s. Anmerkung am Ende des Artikels). Also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen.

Ich habe mich für die rustikale Variante entschieden: Ein passend geschnittener Zahnstocher, ein Stückchen Pappe, eine gekürzte Feder aus einem Kugelschreiber und ein wenig Sekundenkleber geben einen Taster, der durch ein neu gebohrtes Loch in der Kappe des Lenkstockhebels ragt. Der Zahnstocher ersetzt damit den fehlenden Pin an der Kappe und die Kugelschreiberfeder sorgt für die Rückstellung des Tasters. Anschließend noch ein bisschen schwarzen Lack drauf und fertig ist der Low-Cost-Bordcomputer Umbau. Natürlich geschieht dies alles auf eigene Gefahr – alles was mit dem Bus-System zusammenhängt ist nicht wirklich ungefährlich in Bezug auf spätere Probleme 😉 Ansonsten viel Spaß bei den Umbauten!

Anmerkung zum Lenkstockhebel:
Der 206er hat – wenn er das normale Com2000 hat – den selben Mist Lenkstockhebel, wie u.a. unser alter Peugeot 307. Das Problem dieses Lenkstockhebels ist leider genau der oben angesprochene „Kontakt-Ring“. Dies ist einfach ein speziell geformter Ring aus Kupfer, an dem für den Bordcomputer eine zusätzliche „Nase“ ist, die auf die Platine gedrückt wird. Eine Konstruktion die nur eine begrenzte Lebensdauer verspricht. Man kann sich zum Glück selber helfen, wie ich es damals beim 307er dann auch gemacht habe (Artikel zur Reparatur). Der Lenkstockhebel des 206+ passte nicht, weil dort genau diese Konstruktion anders gelöst wurde. Hier sind Kontakte direkt in der Kappe des Lenkstockhebels verbaut. Die Konstruktion sieht auf den ersten Blick zumindest haltbarer aus – ist aber eben nicht kompatibel zu der aus dem normalen 206 und kann deshalb nicht für den Umbau genutzt werden. Ob der Lenkstockhebel als solches einfach ausgetauscht werden kann habe ich nicht getestet. Dafür ist mir so ein Com2000 auch zu teuer :-/

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One Response to “Pimp my ride Teil 2 – a.k.a Pimp my Bordcomputer”

  1. Du machst Sachen!
    Mein Auto muss leider in letzter Zeit immer wieder repariert werden, da ist an pimpen nicht zu denken 🙁

     

    Hannes

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