7 Feb 2009
Kino: Der seltsame Fall des Benjamin Button
Bereits vor einer Woche waren Helena, Marco und Manuela mit mir zusammen in ‚Der seltsame Fall des Benjamin Button‘. Die grobe Geschichte ist schnell erzählt: Im Jahr 1918 kommt Benjamin Button auf die Welt. Doch er ist kein gewöhnliches Baby, sondern hat alle Merkmale eines Greises… wenn man von seiner Körpergröße absieht. Es zeigt sich, dass er im Laufe seines Lebens immer jünger wird, während alle anderen Menschen eben den üblichen Weg des Alterns (quasi vorwärts) erleben. Der Film erzählt also die Geschichte dieses ungewöhnlichen Menschen und dabei ganz speziell die Geschichte von Benjamin und Daisy.
Ich habe fast eine Woche gewartet, weil ich mir einfach nicht wirklich sicher war, wie ich den Film denn nun tatsächlich fand. Zuerst sollte gesagt werden, dass die Besetzung ja durchaus hochkarätig war (Benjamin Button gespielt von Brad Pitt, Daisy gespielt von Cate Blanchett) und auch Regie führte niemand unbekanntes (David Fincher). Der Film wurde auch keineswegs zu lang oder langweilig, trotz seiner ernormen 166 Minuten Spielzeit. Ganz im Gegenteil habe ich mich während des Kinobesuchs sehr darüber gefreut, dass alles mit der nötigen Ruhe erzählt wurde. Dies ist ein klarer Pluspunkt für den Film (was mich aber stört ist die Pause im Kino, das hasse ich). Und doch hat er mich einfach nicht wirklich von den Socken gerissen. Ich war nicht wirklich ergriffen von seinem Ende, es gab eigentlich keine echten Überraschungen. Obwohl die Geschichte doch absolut überraschend, fantastisch (im Sinne von… der Fantasie entsprungen) und auch rührend und traurig ist, hat sie es eben nicht geschafft mich genügend mitzureissen. Aber das Problem ist… ich kann nicht genau sagen woran es lag. Vielleicht lag es daran, dass ich die Rahmenhandlung (die ich wegen Spoilergefahr nicht nenne) irgendwie nicht sooo glücklich gewählt fand, denn die Geschichte Benjamin Buttons ist in eine andere Geschichte eingebettet. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mir während des Filmes durchaus ähnliche Gedanken wie Roger Ebert in seiner Kritik zu den Gedanken der Figuren gemacht habe.
Deshalb komme ich nun also zur nicht ganz einfachen Schlussfolgerung:
‚Der seltsame Fall des Benjamin Button‘ ist ein guter Film, der zum einen durch seine beeindruckende Masken (alternde und jünger werdende Darsteller) und durch seine schöne, langsame Erzählweise begeistert. Es ist jedoch auch ein Film, dem es letzen Endes am gewissen Etwas fehlt um wirklich zu einem absoluten Top-Hit zu werden. Deshalb gebe ich in meiner Wertung gute 7 von 10 Sternen und würde sagen, dass Freunde des ruhigen Erzählkinos in jedem Falle ein Lichtspielhaus aufsuchen sollten, aber eben auch nicht zuviel erwarten sollten.